Wie so viele Märchen beginnt auch die Geschichte des Grandhotels klein und bescheiden. Man schrieb das Jahr 1878, als Josef Schwaiger im ehemaligen „Klampferhaus“ auf der im Zeller See über die Jahrhunderte angeschwemmten Halbinsel das „Hotel Krone“ eröffnete. Nach mehreren Besitzwechseln investierten im April 1887 schließlich Carl Böhm aus Linz und seine Salzburger Frau Therese ihr als Kaffeehausbesitzer in Stuttgart erworbenes kleines Vermögen in das Hotel. Sie renovierten und erweiterten das Haus in mehreren Bauetappen, bis es schließlich die heutige Form und Fassade erhielt. Im Mai 1896 war es endlich so weit. Carl Böhm verlieh seinem imposanten Werk einen neuen Namen: Grandhotel am See.
Geschichtsträchtige Zeiten
Dort wo sich See und Berg zulächeln
ist in einem herrlichen Moment der neuen Ideen,
der Unbeschwertheit und des Lebensglücks
die Uhr stehen geblieben.
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Es war einmal ...
Kaiserlich - königlicher Treffpunkt
Das „Grand“ machte sich rasch einen Namen als imperiales Luxusdomizil, denn es hatte der sich mittlerweile rasant entwickelnden Hotellerie in Zell am See etwas Entscheidendes voraus: Die königliche Lage direkt am See mit Panoramablick auf die Hohen Tauern und das Steinerne Meer, einen visionären Hotelier, der durch weite Reisen und seine muntere Neugier stets am Puls der Zeit blieb – und die einzigartige Freundlichkeit der vielen Grandhotel Mitarbeiter. Rasch war das Hotel zum kaiserlich-königlichen Treffpunkt der Reichen und Schönen avanciert und etablierte sich als Lieblingsplatzerl vieler prominenter Gäste aus dem In- und Ausland von Fürsten über Minister und Abgeordnete bis zu Industriellen.
Mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs war die sogenannte „Belle Epoque“ auch für das Grandhotel abrupt zu Ende, Carl Böhm verkaufte sein Lebenswerk im Jahr 1918.
Belle Epoque
Nach einer zweiten Blütezeit unter Carl Pischkittel und seinen Erbinnen bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges folgten unruhige Zeiten mit amerikanischer Besetzung, einer Kurzzeit-Umwidmung als amerikanische Universität und zwei Bränden, die das ehemalige Luxushotel stark beschädigten.
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Wintertourismus
Im Jahr 1955 landete das marode Gebäude schließlich um einen symbolischen Schilling im Besitz des Tiroler Skilehrers Franz Gramshammer. Dieser investierte und führte das Grandhotel wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zu. Der mittlerweile erwachte Wintertourismus begann in Zell am See zu boomen, das beliebte Hotel wurde wieder zum Treffpunkt für politische und künstlerische Prominenz von Nikita Chruschtschow bis Begum Khan. Ein Hochwasserschaden im Jahr 1965 fügte dem Hotel erheblichen Schaden zu, sodass es im Jahr 1980 an eine schwedische Time-Sharing Gruppe verkauft wurde. Die geplante Neubebauung der Halbinsel im Zeller See konnte durch intensives kulturhistorisches Engagement der Zeller Architekten Dipl. Ing. Hans Waltl und Ing. Wilhelm Holleis, unterstützt von der Stadtgmeinde Zell am See, schlussendlich verhindert werden – und der Bau musste im ursprünglichen Stil der Gründerzeit neu errichtet werden.
Neuaufbau
Nach nur elf Monaten Bauzeit erstrahlte das Bauwerk 1984 als Suiten-Hotel auf Time-Sharing-Basis in altem neuen Glanz. 1990 wurde das Nachbarhotel Clima dazu gekauft und mittels unterirdischem Gang verbunden. Das Hotelkonzept funktionierte jedoch in der geplanten Form nicht, 1995 musste das Ausgleichsverfahren eröffnet werden.
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Belle Epoque
Die Familie Holleis mit Hotelier Dr. Wilfried Holleis erwarb das Grandhotel noch im gleichen Jahr. Durch die Liebe zur Belle Epoque und den imperialen Stil der Kaiserzeit lädt das Grandhotel heute seine Gäste wieder ein auf eine spannende Zeitreise. Vieles erinnert an die goldenen Anfangsjahre zu Zeiten der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Traditionspflege prägen das Haus heute mit dem Flair von damals. Zeugnis davon geben nicht nur das Restaurant Kaisersaal sowie die Imperial Café-Bar und die neue Seebar, sondern auch der GRANDSPA mit herrlichem Panorama-Blick, die Zimmer und Suiten mit prunkvoll-elegantem Komfort und die auf den Gast fokussierte Maxime: Der Gast ist nicht nur König, sondern soll sich im Grandhotel vor allem kaiserlich wohlfühlen.
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